Das erste Pulver war das von
Birkhahn, es folgten mehrere Imitate mit nicht immer geglückter Rezeptur.
Interessant ist, dass am Birkhahnpulver nicht die Vitamine sondern die
Aminosäuren das Wesentliche sind. In seiner Arbeit „ Neue Erkentnisse über die
Aminosäureversorgung bei Dendrobatiden“ (herpetofauna 13 (74) Oktober 1991)
zeigt er, dass die Gabe von Aminosäuren Mängel wie schlecht entwickelnde
Gelege, aus denen nur Quappen mit aufgeblähten Dottersäcken oder Jungfrösche
mit fehlenden Vorderbeinen entstanden, behoben wurden. Generell war die
Wachstumsgeschwindigkeit der Jungfrösche grösser. Das „Vitaminpulver“ sollte
deshalb korrekt Aminosäurepulver genannt werden. Vitamine werden immer noch
überschätzt und die eingebürgerte falsche Bezeichnung bestärkt diese
Fehleinschätzung.
Einstäuben ist bequemer als
gut loading. Ein Teil des Pulvers fällt allerdings in die Behälter und ergibt
einen guten Nährboden für Hefen und Bakterien, die ohnehin ein Problem bilden.
Weiter können dem Pulver keine omega-3 und -6 Fettsäuren zugesetzt werden.
Diese sind in Wiesenplankton in erheblicher Konzentration vorhanden, aber in
Zuchtinsekten unter den Nachweisgrenze. Vitamin D ist sehr empfindlich gegen
Oxydation (will undergo oxydation if exposed to air at 24° C for 72 h, Handbook
of Vitamins 2001, Eds. R.B.Rucker et.al., S. 58). Es wäre also ein Weg zu
suchen , die Inhaltsstoffe per gut loading in die Insekten zu bringen und eine
sichere Applikation von ungesättigten Fettsäuren und Vitamin D einzuschliessen.
Tabellen der Inhaltsstoffe des Aminosäurepulvers von H. Birkhahn.
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